Zeckenalarm und mehr - Gefahren für den Waldbesucher!

Dass Waldarbeit gefährlich ist, ist hinreichend bekannt. Wir alle werden aber immer wieder mit den unterschiedlichsten Gefahren konfrontiert, die nicht sofort als solche erkennbar sind. Auch der ganz normale Waldbesucher sollte einige Regeln beachten.

ln diesem Zusammenhang möchte ich besonders auf die Krankheitsgefährdung durch Zecken und den Kleinen Fuchsbandwurm hinweisen. Beide bieten ein recht hohes Gefahrenpotenzial:

  1. Die  Z e c k e

Ganz Bayern gehört zum sogenannten Risikogebiet. Für jeden, der sich öfters in der Natur aufhält ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß von einer Zecke befallen zu werden. Besonders zwei gefährliche Krankheiten können dabei vom ,,Holzbock" übertragen werden. Dies sind im einzelnen die BORRELIOSE sowie die FSME (Frühsommer - Meningoenzephalitis).

Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass im Zuge des Klimawandels neue Zeckenarten mit neuen Erkrankungen bei uns heimisch werden.
Für die Weiterentwicklung der Zecke ab den Larvenstadium ist das Saugen von Blut notwendig. Dies kann unter anderem auch am Menschen stattfinden, wobei natürlich Krankheitserreger übertragen werden können. Geschlossene Kleidung und sorgfältiges Absuchen nach einem Aufenthalt in der Natur sollte die Regel sein. Die auf dem Markt befindlichen Zeckenschutzmittel bieten leider keinen zwerlässigen Schutz. Sollten Sie von Zecken gestochen worden sein, so müssen diese so schnell wie möglich ausschließlich mit Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange entfernt werden. Bitte desinfizieren Sie anschließend die Einstichstelle. Falls Rötungen auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Die von Bakterien verursachte BORRELIOSE kann nach der lnfektion innerhalb einer Woche bis zu drei Monaten ausbrechen. Symptome sind grippeähnliche Beschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen, Anschwellen der Bissstelle mit relativ scharf begrenzter runder Hautrötung (Wanderröte).
Eine lmpfung gegen die Borreliose gibt es nicht! Die Krankheitsanzeichen müssen unbedingt mit Antibiotika behandelt werden, sonst kann es zu einer Hirnhautentzündung (Gehirn- und Nervenschädigung), Herzbeschwerden und Beeinträchtigung in der Motorik kommen.

Vor der gefährlichen Hirnhautentzündung FSME, die durch einen Virus hervorgerufen wird, gibt es eine Grundimpfung.
Diese besteht aus drei Spritzen innerhalb eines Jahres und muss vor einer lnfektion erfolgen. Die Krankheitssymptome sind ähnlich der Borreliose (ohne Wanderröte). Zusätzlich treten hohes Fieber auf, es kommt zu heftigen Kopfschmerzen, Lähmungen, Gefühllosigkeit bis hin zu psychischen Veränderungen.
Eine wirksame Behandlung der ausgebrochenen FSME Erkrankung gibt es nur bedingt.

-Also lassen Sie sich frühzeitig impfen! Es gibt Keine Alternative zur Schutzimpfung !!!

  2. Gefahren durch den kleinen F u c h s b a n d w u r m

Der nur etwa drei bis fünf Millimeter lange Bandwurm ist in ganz Bayern und den angrenzenden Ländern verbreitet. Sein Auftreten steigt mit der Fuchspopulation. Die Füchse bringen den Parasiten auch in die unmittelbare Nähe des Menschen.
Der Bandwurm lebt normalerweise im Dünndarm seines Hauptwirtes, des Fuchses. Ausgeschiedene Körberglieder mit jeweils 300 reifen Eiern werden von Zwischenwirten wie Nagern und Kaninchen aufgenommen. lm Darm dieser Tiere schlüpfen die Larven, durchbohren die Darmwand und gelangen über den Blutstrom zu den inneren Organen, vornehmlich aber in die Leber. Dort vermehren sich die "Bandwurmfinnen" durch Teilung. Frist der Fuchs derart befallene Mäuse, so ist der Kreislauf geschlossen. Werden sie von Hunden und Katzen gefressen, werden auch sie zu Wirten und somit zu Überträgern dieser Krankheit.
Der Mensch kann als sog. Fehlzwischenwirt auftreten, wenn er zufällig die Eier durch direkten Kontakt mit befallenen Tieren (Füchse, Hunde, Katzen) oder über verunreinigte Waldfrüchte, Pilze, Fallobst oder Kräuter, über den Mund aufnimmt. ln Leber, Lunge oder Gehirn kann es zu einer,,tumorartigen" Finnenentwicklung kommen. Nach Feststellung der lnfektion sind aufwendige Behandlungsmaßnahmen notwendig. Ohne eine Operation oder die jahrelange Einnahme von Anti-Wurm-Medikamenten sterben die meisten Patienten an Leberversagen.
Diese Krankheit ist Iür den Menschen lebensbedrohlich!



Erstellt am 03.07.2012 17:20, geändert am 13.04.2023 10:08